· 

Sprinttraining – von welchen Profi-Workouts Hobbyradfahrer profitieren können

Den Radkollegen beim letzten Ortsschild der Ausfahrt das Hinterrad zeigen – mehr Prestige geht oft nicht auf der Feierabendrunde oder bei der klassischen Sonntagsausfahrt. 

Mit welchem speziellem Training Radsportler schneller am Schild und Zielstrich sind, verrät Sebastian Mühlenhoff von iQ athletik anhand von Beispiel-Workouts aus dem Profiradsport.

Sebastian Mühlenhoff, Sportwissenschaftler, iQ athletik

Sebastian Mühlenhoff M.A.
Mitbegründer von iQ athletik und Sportwissenschaftler (mehr erfahren)


Zielsprint beim Radrennen
All out: Zielsprint beim Profiradrennen (Foto: von Howard Bouchevereau auf Unsplash)
Explosivität beim Sprint

Explosivität trainieren

Radsprint von je 6 bis 8 Sekunden

3 Serien je 3 bis 5 Sprints

Sprintpause: 2 Minuten

Serienpause 20: Minuten

Hinweis: Wichtig ist ein ausgiebiges Aufwärmen von ca. 30 Minuten. Und für mehr Power sollten die Sprints aus dem Stand erfolgen – fliegende Sprints schulen eher die Motorik.

Stehvermögen beim Radsprint

Stehvermögen für längere Sprints trainieren

Radsprint mit je 20 bis 25 Sekunden

3 Serien je 3 bis 4 Sprints

Sprintpause: 5 Minuten

Serienpause 20: Minuten

Hinweis: Auf ausreichende Pause zwischen den Sprints achten.

Krafttraining für Radsportler

Mit Gewichten trainieren

Besonders das Krafttraining mit der Langhantel (z.B. Kniebeugen) verbessert die Ansteuerung der Muskulatur und steigert die Sprintleistung. Bei Sprintspezialisten hat das Krafttraining seinen festen Platz im Trainingsplan. Und dies das ganze Jahr über. Mehr zum optimalen Krafttraining für Radsportler gibt es hier (mehr erfahren).

Techniktipp

Ein Powermeter ist für ein Sprinttraining an sich nicht nötig, da Sprints immer mit maximaler Anstrengung gefahren werden. Aber: Ein Powermeter ist ein hilfreiches Tool für die Analyse. An den Werten ist zu erkennen, ob die Leistung mit jedem weiteren Sprint abbaut. Hier muss dann eventuelle die Pausenzeit verlängert werden. Denn eine ausreichende Pause zwischen den Sprints ist besonders wichtig, um das neuronale System optimal zu nutzen. Und natürlich zeigt ein Powermeter auch die Leistungsentwicklung auf. Schließlich ist eine hohe Wattleistung die Währung, um einen Sprint zu gewinnen. Manche Topsprinter bringen über 1.800 Watt auf die Pedale. 

Taktiktipp

Wer nicht sehr explosiv ist, aber ein gutes Stehvermögen hat, sollte den Sprint bewusst früh eröffnen.

Der Artikel ist ein modifizierter Auszug aus der ROADBIKE | Ausgabe 08/2023. Dort geben der ehemalige Topsprinter Marcel Kittel und Sebastian Mühlenhoff von iQ athletik noch mehr Tipps zum Sprinttraining. 


Sie haben ein sportliches Ziel und suchen einen passenden Coach dafür?